Ringfahren 2012

Das vorraussichtlich letzte Jahr in diesem Sport, der viel an Freizeit, Geld, Nerven und Beziehung beansprucht.

Auf der Abschlussspeisekarte steht 2x der Pannoniaring, um sich artgerecht zu verabschieden.

Sarvar / Pannoniaring / Ungarn 11.6.-12.6.2012

Wie schon letztes Jahr angeklungen, ziehe ich einen (voraussichtlichen) Schlussstrich unter meine motorsportliche Karriere. Und welche Strecke würde sich besser eignen, als „mein“ Pannoniaring. Diesmal wird bei den Gripdays von 1000PS.at gefahren, keine Rennen, ohne Quali-Druck, nur zum Spaß. Das Wetter ist sehr wechselhaft und immer wieder tröpfelt bzw. regnet es und so sind die Bedingungen alles andere als ideal. Nichts desto trotz lassen wir uns den Spaß nicht vermiesen. 

 

Ich habe mich für die schnellste Gruppe gemeldet und da keine Spitzenfahrer da sind, gehöre ich an diesen beiden Tagen zu den schnellsten Leuten, die hier „im Kreis fahren“. Am ersten Tag fallen die ersten beiden Turns dem Regen zum Opfer, da es die ganze Nacht durchgeregnet hat und die Strecke erst gegen Mittag etwas auftrocknet. Beim ersten Rausfahren wird nach 3 Runden schon wieder abgebrochen, schwerer Sturz von 3 Fahrern (ca. 5 Sekunden vor mir) und das heißt dann verfrühte Mittagspause. Überhaupt gibt es viele Stürze und leider auch einige Verletzte & auch viel Kleinholz. Es gibt immer wieder Unterbrechungen, die Rettungen (und der „Fetzenwagen“) sind im Dauerbetrieb. Am Nachmittag kann ich 3 volle Turns durchfahren, d.h. ca. 45 Runden, sehr konstante Zeiten, viel Spaß und extrem viele Überholmanöver, da ich sicher zu den 3 Schnellsten auf der ganzen Strecke gehöre. Ich „fresse“ mich sozusagen durchs Feld. Ich kann keine einzige schnelle, freie Runde drehen, macht aber nichts und ich genieße es voll und ganz.

 

Am 2. Tag geht’s in der Früh los, der erste Turn wird wieder abgebrochen und es stürzen wieder viele, vor allem Neulinge, aber auch Fortgeschrittene. Ich bin auch einmal mitten drin statt nur dabei, da mich einer auf der „letzten Rille“ überholt, sich noch reinpresst und dann direkt vor mir in der 5er Kurve daliegt-nix passiert. Durch die vielen Unterbrechungen und das Wetter ist die Luft ein wenig draußen, einmal wurde mehr als 30 Minuten unterbrochen, da alle 3 Rettungen beschäftigt waren. So plauder ich mehr mit unseren „Nachbarn“. Erst am späten Nachmittag wird’s dann ruhig und ich kann noch 2 volle Turns durchfahren, diesmal mit wenig Verkehr, aber die Zeiten sind nur sekundär.

 

Nix is passiert, gesund nach Hause, Spaß hat´s gemacht, eine gelungene Veranstaltung. Ich hab mich vom Pannoniaring „verabschieden“ können, der mich doch einige Male abgeworfen hat. Nichts desto trotz wird er immer meine Lieblingsstrecke bleiben. Und ich konnte nochmal zeigen, dass ich doch noch zu brauchbaren Rundenzeiten fähig bin und dann aufhören, wenn ich konkurrenzfähig bin.

Danke an Elke, die mich in den letzten 4 Jahren immer bekocht hat, immer zur Stelle war, wenn etwas zu halten, zu tragen oder sonst was zu tun war. Danke auch fürs Anfeuern, die vielen Fotos und die mentale Unterstützung, wenn´s mal nicht so lief. So eine „Betreuerteam“ wünscht sich jeder und es wurde mir auch des Öftern „angeneidet“.

Ciao Pannoniaring, ciao Ringfahren, es war eine schöne Zeit, una bella vita!